Da war er also gestern: der letzte Triathlonwettkampf der Saison, Ligafinale und gleichzeitig die Entscheidung, ob wir in die Bundesliga aufsteigen dürften. Das Format des Rennens war ganz meins: zuerst ein Swim (400m) + Run (2,5km). Die ersten drei Starter bzw ins Zielkommenden einer Mannschaft wurden gewertet, woraus sich dann die Zeitabstände für den Jagdstart 3 Stunden später ergäben. Nach dem Jagdstart galt es einen Teamsprint (750 – 20 – 5) zu absovieren.
Taktik für den ersten Start war, dass Julia, Nina und Elli uns in eine gute Ausgangsposition für später bringen sollten und ich mich schonte. Nach dem ersten Durchlauf ergab sich, dass wir 1:28 min Vorsprung auf die Mädels des Stimmel Teams (dieses Team lag mit uns punktgleich in der Tabelle und heute würde sich entscheiden, wer die Nase vorn habe) beim Schwimmen hätten. Da die aber alle vier schnell schwimmen können, war klar, dass wir von denen noch im Wasser überholt werden würden. Und mit mir als Bleiente ohnehin. Taktik war, dass ich an zweiter Stelle hinter Elli bleiben solle, gefolgt von Nina und Julia. Das Startsignal ertönte und der Plan war vergessen. Elli schwamm vorne, Nina folgte und Julia spendete mir Wasserschatten. bei der 600m Marke wurden wird überholt. Raus aus dem Wasser, raus aus dem Neo (was so gar nicht klappen wollte) und ab aufs Rad. Die Stimmel-Mädels waren schon weg, aber lediglich 300m. Die wurden schnell zugefahren und dann rollten wir doch relativ gut organisiert und wie geplant den belgischen Kreisel. Zwischendrin überholten uns das andere Team noch einmal, aber nach dem Wendepunkt waren wir vorne und fuhren bis zur zweiten Wechselzone eine Minute raus. Der Wechsel holperte mal wieder ordentlich und dann ging es auf die Laufstrecke. Zwei Runden, mit Wendepunkt. Nach 500m fiel Elli zurück und danach schoben mich Julia und Nina abwechselnd über die Laufstrecke – denn wir mussten wenigstens zu dritt ins Ziel. Nach dem ersten Wendepunkt kamen uns die anderen Mädels entgegen – Nina rechnete 500m, knappe 2 Minuten also. Jetzt nur nicht locker lassen, schließlich ging es um Tages- und Gesamtsieg in der Regionalliga. Während wir also rannten und ich geschoben wurde (im nächsten Jahr machen wir die Übung mit einem Rollator!) langweilten sich die beiden so sehr, dass auch noch geredet wurde. Alter Falter und ich sah nur Sterne! Dann auf die zweite Runde, wieder der Wendepunkt und dann sahen wir, dass wir unseren Vorsprung ordentlich hatten ausbauen können. Knappe 4 min müssten es nun sein rechnet Nina. Wer nun denkt, dass nicht weiter Druck (vor allem beim mir im Rücken) gemacht wurde, irrt sich. Gewonnen ist erst auf der Ziellinie. Also, noch einmal alles mobilisieren und dann sehen wir endlich den Zielbogen! Ziehen unsere Zeitmesser durch und haben gewonnen! Elli kommt rein und wir laufen mit ihr noch einmal ins Ziel. Sie ist immer noch vor der anderen Mannschaft geblieben.
Damit hat die Mädelsmannschaft des TV Bad Orb (aka 1. FC Kunterbunt) innerhalb von drei Jahren den Durchmarsch von der 2. Hessenliga bis zur Bundesliga geschafft. Saubere Sache, würde ich sagen.