Am vergangen Wochenende stand nun der Abschluß und auch Höhepunkt (zumindest ein Höhepunkt) auf dem Programm. Die CX DM in Bensheim – quasi vor unserer Haustüre.
Schon am Wochenende zuvor waren wir vor Ort, um uns den Kurs anzusehen, so dass wir einigermaßen wussten, was auf uns zukommen würde. In den vergangenen Jahren war ich mit dem Kurs nie so richtig warm geworden, so dass ich eigentlich nicht wirklich optimistisch war. Doch schon der Streckentest zeigte, dass man hier Spaß haben kann. Außedem hatte ich ja auch ein neues Rad, da konnte eigentlich nicht mehr viel schief gehen.
Etwas anstrengend war der Zeitplan: Matthias startete bereits am Samstag im ersten Rennen, das bedeutete um 9:30 Uhr. Damit war natürlich niemand so wirklich glücklich, aber der Veranstalter muss ja auch irgendwie seine Rennen unter bekommen und etwas Trainignszeit sollte es auch noch geben. Also wieder einmal wenig geschlafen, so dass wir rechtzeitig vor Ort waren.
Das Rennen der Masters 3 Fahrer entwickelte sich schnell zu einem spnnenden Kampf um die Spitze. Schnell ging Michael Stenzel an die Spitze, musste aber bald Ralph Berner vorbei lassen. Mit dabei waren auch noch Armin Raible, Lars van der Slot und Timo Berner. Nachdem Ralf und Michael sich etwas absetzen konnten passierte Ralph ein Fahrfehler, der ihn die Spitze kostete. Michael übernahm erneut die Führung und machte solch einen Druck, dass ihm niemand mehr folgen konnte und er verdient deutscher Meister wurde.
Matthias erwischte dagegen einen gebrauchten Tag. Nach dem Start sortierte er sich in der hinteren Hälfte des Feldes ein, versteuerte sich dann jedoch einmal und verlor einige weitere Plätze. Schließlich fiel er dem Höllentempo der Spitze zum Opfer und wurde aufgrund der 80% Regel aus dem Rennen genommen.
Später gab es dann noch die Gelegenheit, den Kurs für eine Stunde abzufahren, was Julia und ich auch komplett ausnutzten. So langsam machte der Kurs auch Spaß.
Den Rest des Tages schauten wir uns noch die restlichen Rennen an, bevor es dann gegen 17 Uhr wieder nach hause ging, wo Julia und ich doch arg geschafft waren – nicht die wirklich optimale Vorbereitung.
Sonntag war es dann soweit. Erst sollte ich um 10 an den Start, danach Julia mit der Damen Elite.
Mein Start verlief recht hektisch. Kurz nach dem Start rutschte ein Fahrer neben mir aus dem Pedal, legte einen Salto hin und räumte das halbe Feld ab. Ich hatte Glück, dass ich ganz rechts gestartet war, so dass ich durch den Sturz nicht beeinträchtigt wurde. Eine Reihe von Favoriten hatten jedoch nicht solch ein Glück und für sie war das Rennen mit größeren oder kleineren Defekten schon nach wenigen Sekunden gelaufen. Schnell konnte ich mich hinter den ganzen schnelleren Jungs einsortieren und lieferte mir mit zwei weiteren Fahrern einen Dreikampf um Platz 15. Den konnte ich nicht halten, am Ende wurde es Platz 16, aber darauf kam es mir auch nicht wirklich an. Wichtiger war, dass ich dreimal den Berg, der eigentlich als Laufpassage geplant war, rauf fahren konnte – das war ja mein heimlicher Plan seit dem letzten Jahr gewesen. Leider hat der Sprecher die Aktion nicht gesehen 🙁
Danach ging Julia auf die Strecke. Nach einem (Entschuldigung) katastrophalen Start, konnte sie sich Platz für Platz nach vorne arbeiten. Keiner ihrer eingeholten Konkurrentinnen konnte nach der Überholung mithalten und so konnte Julia bis auf Platz 11 vorfahren, womit sie auch vollkommen zufrieden war.
Am Elite Rennen war dann vor allem der Kampf um Platz 3 interessant. An der Spitze war recht schnell klar, dass Sascha Weber und Marcel Meisen das Rennen unter sich ausmachen würden und auch dann hatte Marcel schnell die Nase vorne. Um Platz 3 duellierten sich jedoch zunächst 4, später drei Fahrer. Am Ende hatte Manuel Müller die besseren Beine und konnte sich geschickt in der letzten halben Runde absetzen. Freut mich wirklich für ihn, dass er sich wieder einmal gegen die Stevens Armada durchsetzen konnte.
Alles in allem also ein toller Tag für uns, zumal der Veranstalter wirklich eine tolle DM auf die Beine gestellt hat: der Kurs war durch die letzten Änderungen klasse geworden, die Zuschauer der Hit, das Wetter bestens – es stimmte einfach alles. Nach so einem Event fragt man sich, warum Cross bei uns in Deutschland einfach keinen Fuß in die Türe bekommt. Mal sehen, wie es noch weiter geht.
Kommende Woche steht für uns nun noch der Saisonabschluss in Mannheim an und dann kann man so langsam wieder an ernsthaftes Langdistanztraining denken….