Sylvester in Chartres war dann doch wieder eine ganz unerwartete Erfahrung. Uns war ja bereits aufgefallen, dass es in den Supermärkten in Frankreich keine Böller oder Raketen gab, somit hatten wir auch einen ruhigen Abend erwartet, es wurde dann aber noch ruhiger. Wir wollten zum Jahreswechsel an der Kathedrale sein, doch als wir dort ca. 10 Minuten vorher ankamen, war dort kein Mensch – ok, zwei drei Pärchen trieben sich dort rum, das war es dann aber schon. Um Mitternacht läuteten dann auch nicht einmal die Glocken oder auch sonst passierte erst einmal …. nichts. Und dabei blieb es. Auch mal sehr interessant. So wünschten Julia und ich uns dann ein Frohes Neues Jahr und gingen dann schnell zurück in unsere Ferienwohnung, denn es war doch arg kühl. Dafür konnten wir auf dem Rückweg noch einmal einen Zwischenstop in der Église catholique Saint-Aignan einlegen. Die Kirche war immer noch geöffnet, aber komplett dunkel und menschenleer. Nur das ewige Licht brannte und spendete etwas Licht. So viel Glück hat man glaub ich auch nicht alle Tage. Auf jeden Fall waren das zwei sehr schöne Tage in Chartres, nach der sportlichen Hektik auch mal ein ganz schöner Augleich und Ausklang für das Jahr.
Und auch die Bundelsade konnte ich wieder finden. Natürlich die berühmte Abbildung am Nordportal:
Aber auch in den wunderschönen Fenstern versteckt sich eine Abbildung:
Und schließlich findet man sie auch sehr prominent in der Église catholique Saint-Aignan:
Hierüber habe ich bisher noch nie gelesen und ich war doch etwas überrascht, auch hier diese Abbildung zu finden (und versteckt ist sie wirklich nicht). Aber da zeigt, dass sich alle Besucher anscheinend auf die Kathedrale konzentieren und dabei die vielen anderen wunderschönen Kirchen anscheinend komplett ignorieren. So auch St. Pierre, eine ebenfalls gotische Kirche, die aber leider kaum noch renoviert werden kann und zusehends verfällt, was natürlich ein Jammer ist. Auch hier hatte ich einige Momente lang die gesamte Kirche komplett für mich alleine: