Also gab es heute eine 5 stündige Regenerationstour durch den Taunus 😉
Rapha Supercross in München
Während die meisten Crossrennen bei uns irgendwo im Nirgendwo stattfinden, stand an diesem Wochenende der Rapha Supercross an, der direkt in München im Olympiapark stattfand. Das Wetter war bestens vorhergesagt, so dass einem spaßigen Wochende eigentlich nix mehr im Wege stehen konnte. Die neuen Reifen hatte ich auch noch rechtzeitig montiert, so dass mein Rad nun im kompletten Clownoutfit erstrahlt:
Auf dem Weg nach München kam dan jedoch die Nachricht, dass es in München regnete und der Kurs eine einzige Matschwüste war. Na super, gut, dass ich die Matschreifen daheim gelassen hatte…
Als wir dann vor Ort ankamen war es tatsächlich so, dass die vielen Hobby Fahrer den Kurs bereits gut vorbereitet hatten. Der Veranstalter hatte drei Schrägabfahrten in den Kurs eingebaut, davon war die eine kaum noch fahrbar – Andy zerlegte bei einem Sturz dort auch gleich einmal seinen Bremshebel. Nach 10 Minuten war das Streckenabfahren jedoch schon wieder vorbei, da uns ein extrem unfreundlicher und uneinsichtiger Streckenposten nicht weiter fahren wollte. Wieder mal ein klassisches Beispiel von “Ich hab in meinem normalen Leben nix zu sagen, also spiel’ ich mich hier mal auf…..”. Nun denn, am SRAM Truck konnte Andy seinen Hebel reparieren lassen. Die Jungs waren super klasse und beim Werkzeugraten konnte ich noch einen SRAM Klamottenbeutel gewinnen 😉
Am nächsten Morgen war der Kurs immer noch recht feucht, insbesondere von dem nächtlichen Tau. Die Glegenheit nutzte ich dann auch gleich um mich mit Schwung vom Rad zu werfen. In der gleichen Abfahrt, in der sich Andy so schwer geran hatte, rutschte mein Vorderrad weg, ich flog über den Lenker und schlug mit dem Gesicht zuerst auf dem Boden auf – zum Glück war es die weiche Wiese, so dass ich nur leichte Prellungen und ganz kleine Abschürfungen von der Brille am Auge davon trug – ca. einen Meter weiter wäre ich auf die Straße geflogen. UNd so wie es aussieht wird das Auge auch nicht blau – das wäre sonst morgen auf der Arbeit lustig geworden.
Ich konnte dennoch weiter fahren und dann auch pünktlich am Start stehen:
Erste Startreihe ist schon nett, da kommt man doch besser weg:
Die Abfahrten fuhr ich dann natürlich recht defensiv – ich wollte nicht erneut stürzen – dadurch verlor ich immer mal wieder einige Plätze, aber vor allem an den Run-Ups konnte ich mir die meisten Kollegen wieder schnappen:
Der Kurs war mittlerweile auch so abgetrocknet, dass man eine recht steile Rampe auch ohne große Probleme rauf kam:
Ok, anstrengend war es dennoch:
Während des Rennes dachte ich wieder einmal, dass das heute nix werden würde. Irgendwie lief es nicht, es reichte dann aber dennoch für Platz 16. Also ganz ok.
Danach ging Julia an den Start und auch sie durfte aus der ersten Reihe starten:
Auch sie kam super mit dem Kurs zurecht und konnte sich nach wie immer vermurksten Start weiter und weiter nach vorne schieben:
Die Belohnung war dann bei ihr Platz 11, noch vor einignen Fahrerinnen, die schon bei weitem länger dabei sind und bisher immer vor ihr lagen – das stimmt optimistisch für die kommenden Rennen.
Danach druften wir dann wieder 9 Räder plus Erstazlaufräder, 3 Rollen, 6 Personen und Gepäck in den Transit puzzeln:
Ich ess Blumen – 25 Jahre ohne Fleisch
Und warum?
Es fing alles vor über 25 Jahren an. als wir im Religionsunterricht den Film „Fleisch frisst Mensch“ schauten, der sich mit Massentierhaltung auseinandersetzte. Schon damals waren die Produktionsmethoden des täglichen Fleischs brutal und die Bilder erschütterten mich. Daraufhin verkündete ich, als ich nach Hause kam, dass ich ab dem Tag kein Fleisch mehr essen würde. Meine Eltern nickten, hielten es vermutlich für eine weitere Marotte ihrer 14-jährigen Tochter und kochten ab da das Essen immer in zwei Töpfen. Viel schlimmer waren dafür die Diskussionen mit meinem einen Opa, der als unter dem WW2 leidender, kein Verständnis dafür aufbringen konnte, warum man auf so ein vermeintlich wertvolles Grundnahrungsmittel verzichten könnte. Nun ja…
Die Entwicklung der Fleischindustrie ging weiter und eine Dokumentation wie damals wäre heute vermutlich noch viel grausamer anzuschauen (natürlich ist Youtube heute voll mit solchen Dokus – aber anschauen möchte ich mir das wegen drohender Albtraumgefahr auf keinen Fall). Nicht nur, dass die Schlachthöfe immer größer werden, nein, auch die „medizinische“ Versorgung der Tiere wurde im Laufe der Jahre immer besser. Antibiotika- und sonstige Medikamenten-Resistenzen lassen grüßen – was bis in Biogasanlagen wirkt. Aber Hühner dürfen ja immerhin in Deutschland nur noch in Bodenhaltung gehalten werden und nicht mehr im Käfig (mit weniger Platz als einem Din A4 Blatt). Da geht es denen ja schon fast gut. Und die Gülle der Tiere wird mittlerweile in andere (Bundes)Länder gefahren und dort ausgebracht (wie das so schön verharmlosend klingt), weil die Böden in Gegenden, in denen es viel Massentierhaltung gibt, vor allem in Niedersachsen, völlig übersäuert sind (ich erinnere mich noch an meine Kindheit, als man sich die Nase zuhalten musste, fuhr man durch Südoldenburg. Das schöne Südoldenburg, das mit die größte Hühnerdichte weltweit hat) und die Qualität des Grundwassers deshalb massiv leidet.
Vor nicht allzu langer Zeit las ich einen Artikel über Schlachthöfe mit Extraeinrichtungen für Schweine, damit diese stressempfindlichen Tiere nicht allzu sehr verkrampfen, wenn sie schon nach ewig lange Fahrt an ihrem Schafott, äh Schlachthof ankommen. Perfide werden sie dort in Sicherheit gewogen mit Spielplätzen und Ruhezonen. Allerdings nur, um dann am Ende doch den finalen Stromschlag zu erhalten. In den großen Schlachthöfen werden täglich bis zu 20.000 Tiere geschlachtet. Eine unvorstellbare Zahl.
Aber die USA wollen das männliche Küken schreddern ab 2020 dann doch schon verbieten, während bei uns weiterhin geschreddert werden darf. Einfach, weil man mit den Männchen nichts anfangen kann (4 Cent EK im Vergleich zu 20 Cent für ein Huhn – ausnahmsweise ist das Weibchen mal mehr wert).
Habe ich seit 1991 das Fleisch in meiner Nahrung vermisst? Oder würde ich gerne wieder? Davon mal abgesehen, dass ich längst vergessen habe, wie Fleisch, egal von welchem Tier, schmeckt, habe ich auch keinerlei Verlangen, es wieder auszuprobieren. Es macht mich einfach nicht an. Meine Gründe sind für mich, wie schon vor 25 Jahren, dass die Lebens- und Sterbebedingungen für die Tiere unmenschlich sind. Da helfen auch Initiativen wie “Tierwohl”, bei der sich der Deutsche Tierschutzbund aus dem Beraterkreis verabschiedete, weil ihm die Anforderungen an die Tierhaltungen zu niedrig waren, leider nicht weiter.
Mal wieder im Taunus unterwegs
In Anbetracht der anstehenden Crossrennen und der Jahreszeit ist es eigentlich nicht wirklich sinnvoll lange auf dem Rad zu sitzen, aber es macht halt Spaß und da ich im Moment die Zeit habe und das Wetter einigermaßen annehmbar war, ging es heute wieder mit dem Crosser in den Taunus – Ok, es war recht nebelig, aber dafür war ich beinahe komplett alleine – ich glaube ich habe insgesamt 3 Wanderer gesehen. Aber schön war es….
Lohne und ich werden einfach keine Freunde
Vor zwei Jahren ging es bereits in Lohne an den Start und schon damals kam ich mit dem Kurs net wirklich zurecht. Auch in diesem Jahr machte der Deutschlandcup wieder dort halt und so ging es mal wieder in den Norden. Schon beim Warmfahren wurden der Kurs und ich keine wirklichen Freunde. Naja, nun waren wir aber schon da, da wollte ich dann das Beste daraus machen – immerhin durfte ich aus der ersten Startreihe starten. So stand ich dann zwischen allen Crossgrößen – und fuhr ihnen dann auch schnell hinterher – der Start war mal garnix. Weiter ging es dann, ich sortierte mich im hinteren Mittelfeld ein, bis zur dritten Runde. Da übersah ich eine böse Betonkante und Peng war der Hinterreifen hinüber. Zuerst wollte ich noch ins nächste Depot laufen, doch das wären ca. 2km gwesen, das war mir dann doch zu weit, so dass ich dann das Rennen beendete. Naja, muss man auch mal gemacht haben.
Danaqch gingen Julia, Diana und Paulina auf die Strecke und da lief es bei weitem besser. Julia kam richtig gut durch und konnte einige bekannte Fahrerinnen ärgern, die das scheinbar garnicht lustig fanden.
Kommende Woche geht es dann in München weiter…..
Weiter geht es mit dem Deutschlandcup
Am letzten Wochenende ging es dann mit dem Deutschlandcup in Kehl Auenheim weiter. Es war bestes Wetter angesagt und so kam es dann auch. Den Kurs hatten die Veranstalter um einen Lärmnschutzwall gelegt, könnte aber auch eine alte Mülldeponie gewesen sein – besser nicht drüber nachdenken. Crosser-untypisch ging es direkt nach dem Start ein gutes Stück bergauf, dann kurz flach und dann eine Schlittenpiste mit Highspeed wieder runter. Danach einige Flachstücke, bevor man den Hügel ein zweites Mal besteigen durfte. Dann wieder runter und zurück zum Start.
Julia ging zuerst an den Start und durfte sogar aus der ersten Reihe starten:
Sie kam sehr gut mit dem Kurs zurecht und konnte sich auf dem 10 Platz festsetzen:
Danach ging ich auf die Strecke und wie erwartet lag mir der Kurs natürlich extrem. Kein übertriebenes Technik-Geschlängel wie bei anderen Kursen, dafür konnte ich hier meine Kraft ausspielen. So konnte ich mich schon recht schnell recht weit vorne einreihen und lieferte mir 3 Runden ein Duell mit zwei weiteren Fahrern um Platz 4:
Schließlich konnte ich mich etwas abestzen und freute mich schon wie bolle, da schlug der Defektteufel zu.
Irgendetwas stimmte plötzlich mit meinem Hinterrad nicht mehr. Ich dachte erst, es sei eine gebrochene Speiche, da das Rad so eierte. Dummerweise musste ich noch einmal den Berg rauf und wieder runter, bevor ich ins Depot kam. Da ich doch etwas Bammel hatte, dass das Rad komplett blockieren würde fuhr ich die Abfahrt mal nicht mit 65km/h runter sondern extrem vorscihtig, was mich natürlich wieder zwei Plätze kostete….
Glücklicherweise kam dann schon das Depot, wo ich das Rad wechseln konnte und mit dem zweiten Rad das Rennen auf Platz 6 beenden konnte.
Das war zwar ärgerlich, aber dennoch meine bisher beste Platzierung in einem Deutschlandcup Rennen, oinsofern waren Julia und ich massiv zufrieden mit dem Tag.
Kommende Woche geht es dann schon wieder in Lohne weiter.
Kurzer Nachtrag…
Julia verschwieg wohl in ihrem Bericht, dass sie nun Deutsche Meisterin im Cross Duathlon ist!!!
Hier der Bericht der DTU: KLICK
Unfassbar, wie viel Dreck sich im Auge ansammeln kann…
Aus einer Laune heraus meldeten Alex und ich uns im September für die Cross-Duathlon-DM in Östringen an. Einerseits deshalb, weil es am Samstag kein Crossrennen in der Nähe gab und Östringen in relativer Nähe liegt. Also, dann mal los.
Früh morgens gab es erst für Matthias ein Crosstrainingsrennen, für das wir zum Anfeuern an der Strecke standen. Mit dem MTB erkundeten wir dann die Lauf- und Radrunde. Alles fahrbar, sollte kein Problem werden.
Vor dem Start um 2 Uhr das übliche Einchecken, warmlaufen, Trash talken, etc. Startschuss und wir setzen uns in Bewegung. Durch ein kleines Tor am Ende des Sportplatzes ging es raus in den Wald. In einem unrhythmischen Auf und Ab ging es auf Waldwegen auf die erste von zwei Laufrunden. Manchmal Trail, manchmal Waldautobahn, alles dabei. Einlauf nach der ersten Runde auf den Sportplatz. Noch eine Runde??? Puh, ich hatte so schon genug. Egal, Kristin steht mit ihrer Glocke irgendwo und schreit mich weiter. Das Feld hat sich an dieser Stelle weit auseinander gezogen, keine Ahnung, wo ich zu der Zeit bin. Dann Einlauf in die Wechselzone. Shit, wo steht noch gleich mein Rad? Ich bin halt schon echt gaga im Kopf. Schuhe gewechselt, Helm auf, Tiffy geschnappt, runter vom Sportplatz und rein in den Wald. Der erste Kilometer geht über einen leicht bergab gehenden Trail, schön mit Schwung zu fahren – das hilft, um die Atmung wieder in den Griff zu bekommen. Dann in gefühlt wildem Zick-Zack durch den Wald und ich sehe Diana vor mir. An der zu durchfahrenden Tongrube bin ich bei ihr und ab da fahren wir zusammen.
Ich weiß nicht ganz genau, wann es zu regnen anfing, auf jeden Fall ging während des Radfahrens ein Wolkenbruch runter, der die Wege zu glitschig-rutschigen Pisten machte. Der Dreck flog uns um die Ohren (und die Augen), aber es machte Spaß!
Leider sahen wir auf der zweiten Runde einen Athleten am Streckenrand liegen, der gerade mit Herzmassage wiederbelebt wurde (später wurde uns gesagt, dass es ihm, nachdem er ins Krankenhaus gebracht wurde, den Umständen entsprechend gut ginge. Gute Besserung an dieser Stelle!). Da aber ausreichend Helfer schon vor Ort waren, fuhren Diana und ich weiter. Ein zweites und ein drittes Mal. Der Regen hörte dann auch wirklich auf.
Nach der dritten Runde hieß es: absteigen und noch einmal Laufschuhe an. Das Wasser stand in den Radschuhen. Patsch, patsch ging es in Wechselzone, wo das nächste Paar patschnasser Schuhe stand. Und wieder durch die Pforte und raus in den Wald. Nach einem guten Kilometer wollten die Beine auch wieder und die Füße waren leidlich warm. Noch einmal die Runde durch den Wald und Einlauf auf den Sportplatz. Bei Sonnenschein als wäre nichts gewesen.
Kaum in Ziel kam auch schon jemand auf mich zu: Dopingkontrolle! Alex steht daneben und zittert vor Kälte, weil er auf mich wartete und ihm dabei kalt wurde. Er drückt mir den Beutel mit meinen Klamotten in die Hand und ich gehe zur Dopingkontrolle – der ersten meines Lebens. Spannende Erfahrung, zum Glück klappt das mit dem Pipi machen schnell und ich kann auch endlich damit anfangen, mir unter der Dusche, den festgetrockneten Matsch vom Körper und den Augen zu waschen.