Das Schwimmen lief super, der zwei Tage zuvor gekaufte Anzug machte sich positiv bemerkbar. Da ich vor den Schlägereien auf der rechten Seite vorgewarnt worden war, hielt ich mich möglichst links, so dass ich ohne große Feindberührung durchkam. Einen Tritt bekam ich dann aber doch, aber alles in allem war das Schwimmen um einiges harmloser als in Frankfurt.
Radfahren: eigentlich meine Paradedisziplin – es sollte aber anders kommen. Auf dem Weg nach Hawi fühlte ich mich bestens, keinerlei Probleme mit der Hitze oder dem Wind. Um nicht zu überzocken fuhr ich brav nach meinem Wattmesser, konnte aber eigentlich alle großen Gruppen vor mir überholen – hierbei sah man auch, dass die Kampfrichter hier wirklich durchgreifen – Linksfahren und Draften wurde sofort angepfiffen und bestraft – so muss es sein. Am Wendepunkt in Hawi lag ich voll im Plan, das sollte für eine Zeit zwischen 4:40 und 4:50 reichen. Ich hatte sogar Zeit, um meinen Eigenverpflegungsbeutel aufzunehmen – das Extran wollte ich mir nicht entgehen lassen. Bei Kilometer 100 bekam ich einen heftigen Krampf im Oberschenkel – so stark, dass ich kurz absteigen musste, um ihn wegzudehnen. Danach ging es wieder, doch nach weiteren 20 Kilometern bekam ich heftigste Magenkrämpfe. Ob es an dem ISO Zeug lag, oder den sau kalten Getränken – keine Ahnung. Zeitweise konnte ich nicht mal mehr auf dem Auflieger fahren und das bei dem heftigen Gegenwind. So war ich dann zum ersten Mal froh, vom Rad steigen zu können und direkt auf das Dixi Klo stürmen zu können. Hier blieb ich erst mal einige Minuten, bevor ich dann die Laufstrecke in Angriff nehmen konnte.
Laufen: Hier waren die Probleme dann wieder verschwunden, ohne große Probleme lief ich die erste Meile in ca. 7:10 Minuten – das konnte nicht gut gehen. Also etwas das Tempo gedrosselt und an JEDER Verpflegungsstelle alles geschnappt, was es gab: Wasser, Iso, Eis, noch mal ein Wasser auf den Kopf (zweimal war es dann auch mal das Iso, das auf meinem Kopf landete, weil ich die Becher vertauscht hab….), dann das Eis in den Anzug und weiter. Das Ganze insgesamt 26 Mal, aber so wurde es eigentlich nie zu warm. Im Gegenteil, mir ging es eigentlich recht gut beim Laufen. Das Stück auf dem Alii Drive verging recht fix, nun nur noch 16 Meilen über den Highway. Die Palani Road war dann doch recht steil, und oben auf dem Highway ging wieder etwas Wind, so dass es sogar recht angenehm wurde. Im Energy Lab hatten die Veranstalter ein Thermometer aufgestellt: ca. 42 Grad. Hurra! Am letzten Wendepunkt gab es noch mal einen Eigenverpflegungsbeutel mit noch mal einem Extran. Das gab noch mal etwas Energie für den Rückweg und dann war es so weit: noch einmal die Palani Road runter, wo mir unten Julia meine Flagge gab. Noch einen Bogen um den Block, der sich ewig hinzog, dann endlich die letzten 100 Meter! Unbeschreiblich, was hier los war. Zwar von der Menge der Zuschauer nicht mit Frankfurt vergleichbar, aber dennoch fantastisch. Ist halt hier die Weltmeisterschaft. Beinahe verheddere ich mich in der Flagge, schaffe es dann aber doch und dann die letzten Meter und fertig bin ich – nach 9:46:23 – wer hätte das vor einem Jahr gedacht? Ich selbst ehrlich gesagt nicht.
Im Ziel war ich dann doch etwas geschafft, da ich die letzten 20 Meilen mit nassen Schuhen gelaufen bin, sind meine Füße etwas hin, dazu muss ich wohl auch mal wieder einen Zehnagel hergeben, aber des war es alles wert. Direkt nach dem Zieleinlauf war ich noch viel zu geschafft, um zu realisieren, was da gerade passiert ist. Dafür werde ich wohl noch einige Zeit brauchen.
Naja, soweit erst mal, Photos vom Wettkampf, den Tagen davor und danach auf Kauai kommen die Tage (muss erst mal Sortieren)
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