“Soso, du willst in Triberg mitfahren – viel Spaß!”, diesen und ähnliche Sprüche musste ich mir in den letzen ein zwei Wochen immer wieder anhören. Ich sei ja kein Bergfahrer (was auch stimmt), die Geutsche sei der schlimmste Anstieg, den es im Jedermannzirkus gibt (mag sein), dass ich da mindestens ein 27er Ritzel brauche um raufzukommen und dergleichen.
Das Problem war nur: “Ich habe gar kein 27er Ritzel”, das höchste der Gefühle ist ein 25er, das musst also reichen.
Entsprechend nervös war ich dann natürlich schon, was noch gesteigert wurde, als ich mit einem Freund in Triberg ankam: nur super fitte Bergflöhe, das konnte ja was werden. Glücklicherweise hatten wir noch Zeit uns den Anstieg vor dem Rennen anzusehen, sprich einmal rauf zufahren –die dreimal im Rennen reichen ja nicht… Nachdem die Profis dann auf die letzte ihrer sechs Runden gegangen waren, durften wir an den Start. Bei dem super kleinen Starterfeld war der Start extrem entspannt: an die Startlinie rollen, ein bis zwei Minuten warten und los. Dann war die Ruhe aber auch vorbei. Direkt nach dem Start geht nach 200m die Strecke links ab und dann wird es richtig steil. Recht schnell setzte sich eine Gruppe ab, da hatte ich nicht den Hauch einer Chance. Also mein Tempo, so dass ich oben dann in der ersten Verfolgergruppe war. Mit der ging es dann durch den welligen Teil der Strecke und kurz vor St. Georgen musste ich natürlich wieder mal vor und Tempo machen. Es ist dabei wie verhext: ich fahre ca. 1-2km vorne voll im Wind, danach kommt eine Kurve und der nächste Anstieg. Glücklicherweise konnte ich dennoch in der Gruppe bleiben bis die lange Abfahrt begann, dabei war ich mal wieder zu feige und die Gruppe fuhr mir weg, doch als es das zweite mal den Anstieg in Triberg rauf ging, konnte ich wieder aufschließen. So ging es auch in der zweiten Runde: bergauf konnte ich einigermaßen mithalten, aber in den Abfahrten fuhren mir die Kamikaze Jungs immer wieder weg. Das dritte Mal Geutsche war dann doch etwas anstrengender, aber auch das geht mal vorbei und wieder das gleiche Spiel: kaum kamen die Abfahrten war ich wieder alleine. Das kann doch nicht wahr sein… Irgendwann war es dann auch vorbei und als 35ter war ich dann im Ziel. Eigentlich ganz ok, aber dann kam die Überraschung: es waren nur 67 Männer gestartet. Haken wir das ganze also unter Training ab. Aber: das 25er war nicht wirklich notwendig – da meine Schaltung nicht so recht wollte, konnte ich das eh nicht benutzen. Also, alles halb so wild und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass der Anstieg 19% hat – da hat es hier im Taunus schlimmere Stiche – ok, die sind aber auch nicht so lang. Wieder zu hause wurde ich dafür mit einem hammer leckeren Kuchen überrascht: