Heute war es endlich so weit: das Einzelzeitfahren der Deutschlandtour stand an. Diesmal in Bremen und das Höhenprofil sah sehr gut aus: die höchste Erhebung hatte ganze 7m. Zum Spaß hatte ich vor Monaten gesagt, dass ich dieses Jahr zwei Ziele habe: in Bremen gewinnen 😉 und ein gutes Rennen auf Hawaii. Und als kleines Bobon: ich hatte den Startplatz bei einem Gewinnspiel des Challenge-Magazins gewonnen 😉 Dafür war meine Vorbereitung nicht so ganz optimal: Montag war ich noch ziemlich am Ende vom Wochenende, Dienstag schaffte ich immerhin die kleine Darmstadtrunde, Mittwoch hatte ich abends ein Telefoninterview (irgendwie muss es ja nach der Uni weitergehen), Donnerstag ging es zu Julias Eltern und gestern war das Wetter zu schlecht. Also dann heute…
Recht früh kamen Julia und ich in Bremen an, so dass ich noch zusammen mit Michael die Strecke abfahren konnte. Das sollte sich auch gelohnt haben: Streckenkenntnisse waren vor allem auf dem ersten Teil hilfreich. Die Strecke war genial: erst aus der Stadt raus, dann auf einem Deich mit Wind von schräg hinten, dann Schnellstraßen und Autobahn – leider mit Gegenwind.
Nachdem wir die Runde abgefahren waren, wollte ich noch schnell Julia alles Gute wünschen. Als ich mich an einer Absperrung vorbei schlängeln wollte, blieb ich mit dem Lenker hängen und PENG lag ich vor allen auf der Nase – wie unendlich peinlich. Wie dem auch sei, ich hatte noch eine Stunde Zeit, und die nutzte ich zum Umziehen, noch etwas essen und mehrere Male in den Büschen zu verschwinden.
Um 13:00 Uhr war es dann endlich so weit: ich stand am Start. Die Jungs um mich herum sahen alle richtig schnell aus: Zipps und Scheiben, soweit das Auge reichte. Dann ging alles ganz schnell: rauf auf die Rampe, 10 Sekunden runterzählen und ab. Viel Einteilen kann man sich so eine Strecke nicht: Vollgas von anfang an und hoffen, das es bis zum Ende reicht. Ich hatte direkt vor mir einen Starter, der losfuhr wie ein Wahnsinniger. Ich dachte schon, dass ich den garnicht mehr kriege. Das Stück auf dem Deich verging wie im Fluge. Nur selten zeigte der Tacho weniger als 47 an. Irgendwann hatte ich auch das Monster vor mir eingeholt. Dann kam der Gegenwind: Heiliges Blech. Ich sitze ja schon sehr aerodynamisch auf meinem Rad, dennoch versuchte ich mich noch kleiner zu machen. Einen um den anderen Starter konnte ich einholen und es lief alles bestens. Dann ca. 4km vor dem Ziel fing es an zu regnen – musste ja sein. Egal, die Straßen waren breit genug, nur in den Kurven musste ich etwas aufpassen – es lief alles so gut, jetzt blos keinen Sturz mehr. Dann kam auch schon das Ziel und nach ca. 46 Minuten war alles vorbei.
Wie nach jedem Zeitfahren fing dann wieder das bange Warten auf die Ergebnisse an. nach ca. einer halben Stunde war es dann so weit und siehe da: ICH HATTE GEWONNEN! Das war natürlich der Hammer: 2002, 2003, 2004, 2005 und 2007 hatte ich es versucht, aber nie hatte es gereicht – immer war mindestens einer schneller – diesmal nicht. Es ist mir beinahe selbst etwas unheimlich, dass ich dieses Jahr so fit bin. Wer hätte das noch Anfang des Jahres geglaubt. Ich selbst wohl am allerwenigsten. Ein wenig stolz bin ich dann schon… Nun bloß vernünftig zu ende trainieren und dann gibt es Rock’n’Roll auf Hawaii….
Die Siegerehrung war dann auch sehr schön: kurz und knapp, so dass wir bald losgekommen sind, da wir ja noch einen weiten Weg vor uns hatten. Dummerweise kamen wir in mehr als einen Stau, so dass wir erst spät abends daheim waren. Das kann morgen ja was werden.
P.S.: Hier noch ein kurzer Bericht im Challenge Magazin
3 Responses to T-35 – Ein Traum wird in Bremen wahr