Alle Jahre wieder steht in Viernheim Ende August der Triathlon auf em Liga Plan. Eigentlich eine schöne Veranstaltung, zumindest was die Strecke angeht: Schwimmen in einem netten Badesee, anspruchsvolle Radstrecke und Laufen – naja halt Laufen.Â
Leider schafft es der ausrichtende Verein seit Jahren nicht, mal die Orga anständig hinzubekommen. Das war vor zehn Jahren schon ein Problem und ich erinnere mich noch, wie schon damals ein Vereinskollege schrieb: Bitte nie wieder einen Ligastart in Viernheim. Doch es kam auch in diesem Jahr anders.
Einchecken verlief wie immer, Schuhe im Stadion deponiert, dann mit dem Rad zum See gefahren – hier kann man schon mal froh sein, wenn man den Weg kennt, denn die 10km sind natürlich nicht ausgeschildert.Wenn man die zwei Wechselzonen schon so weit auseinander legt, dann sollte es doch möglich sein, da ein oder zwei Schilder aufzustellen.
Am See angekommen: Rad einchecken und warten. Wir hatten riesiges Glück, denn der Wettergott hatte ein Einsehen und so mussten wir nicht im Regen sitzen, wie es eigentlich angesagt war. Unterstellmöglicheiten hätte es nämlich auch nicht gegeben.
Dann endlich der erste Start – Fehlstart. Totale Verwirrung, dann wieder alle aus dem Wasser, nochmals aufstellen und dann los – mit einer Verspätung von 5 Minuten. Dazu war der Schwimmstart auch sehr interessant, da man direkt vom Strand aus in einem 90 Grad Winkel nach rechts schwimmen musste. Wir konnten das alles schön beobachten, da wir in der zweiten Startgruppe starten mussten – natürlich auch eine interessante Lösung: die schnellen Regionalliga Starter nach den doch etwas langsameren Frauen und Senioren auf so eine Strecke schicken. Nun kann man sagen, ok, kann ja mal passieren, die Orga kann auch Fehler machen. Ok, aber nicht hier. Erstens ist Viernheim kein neuer Wettkampf, die Jungs hatten bereits 30 mal die Gelegenheit, das zu üben und zweitens gehört Vierheim auch zu den teuersten Events in der hessischen Saison, da kann man wohl auch etwas erwarten. Dann kam unsere Gruppe dran, war natürlich viel zu voll, wenn man zwei Ligen und die offene Klasse in eine Gruppe steckt. Dazu war die Strecke noch zu kurz, aber ok, das kommt mir ja entgegen. Das Schwimmen selbst war ok, ich bin wie immer total chaotisch geschwommen, dennoch war ich nach 22 Minuten fertig. Dann schnell gewechselt und ab aufs Rad.Â
Die Strecke ist eigentlich ganz lustig, reichlich Höhenmeter und schöne technische Abfahrten. Leider gab es auch hier einige unschöne Dinge. Erst einmal gab es drei Stellen, an denen man eventuell warten musste: 2 Bahnschranken und eine Zufahrt zu einer Bundesstraße. An der ersten Bahnschranke erwischte es auch Tim und mich, hier standen dann mal locker 200 Starter und fuhren dann in einer schönen großen Gruppe los. Glücklicherweise ging es danach gleich wieder bergauf und so konnte man diese Gruppe schnell hinter sich lassen. Natürlich bildeten sich danach Gruppen, da es auch keine Kampfrichter gab, wurde anschließend schön gedraftet. Unglaublich in der höchsten hessischen Liga, ich war ja recht weit vorne, aber weit und breit kein einziger Kampfrichter. Auch sonst wurde wohl keiner gesichtet. So wurde ich von einer Dreiergruppe eines anderen Vereins der Liga immer mal wieder überholt, wenn ich wieder mal im Bummelmodus unterwegs war, das war dann immer mein WakeUp call und ich schnappte sie mir dann wieder. Auch so ein Honk eines anderen Vereins aus Frankfurt meinte doch glatt zu mir, dass er bergauf keinen Abstand zum Vordermann halten müsse. Der Kollege hat es einfach nicht geblickt. Naja, nachdem er ca. 30km immer vor mir herumgehumpelt hat, war er dann platt und konnte auf dem Flachstück nicht mehr fahren. Weiter vorne verhielten sich seine beiden Teamkollegen wohl ähnlich und veranstalteten ein 2 Zeitfahren.
Richtig gefährlich wurde es auf einer Abfahrt auf einer kleinen Straße – war eher ein Feldweg. Keine Ahnung warum, aber hier kamen uns Heerscharen von Autos entgegen, so dass höchstens 1,5 Meter Platz blieb. Entsprechend gefährlich wurde es, denn die deutschen Autofahrer raffen es ja auch nicht, Platz zu machen. Was war das schön in Frankreich, wo das überhaupt kein Problem war. Hier kann man der Orga natürlich keinen Vorwurf machen, denn es gab wohl eine ganze Reihe von Auflagen der Polizei, so dass sie zu dieser Strecke gezwungen waren.Â
Irgendwann war der Spaß auf dem Rad dann vorbei und der Lauf konnte losgehen. Laufen ist halt laufen. Gibt es nicht viel dazu zu sagten. Es galt drei Runde zu laufen, hier konnte ich noch einige Plätze gut machen, einige verlieren und konnte dann – mal wieder – mit der Siegerin ins Ziel laufen.Â
Rad auschecken und verpacken hatten wir dann recht schnell geschafft, dann begann wieder einmal das Warten. Auch hier wieder das gleiche Bild wie in den letzten Jahren: irgendwie schaffen die Jungs es trotz elektronischer Zeitmessung nicht, die Siegerehrung mal zeitnah hinzubekommen. Das kann doch nicht so schwer sein. Die Ligaergebnisse gar es erst überhaupt nicht, mal sehen, wann wir erfahren, wie wir abgeschnitten haben – ok, es geht um nix, aber dennoch – kann doch nicht sein, dass man einen Wettkampf macht, aber nicht das Ergebnis bekommt. Julia wurde dann zweite in ihrer AK, ich erster, somit waren wir ganz ok unterwegs.Â
Uns hat dieser Start aber wieder gezeigt, dass wir keine Motivation mehr haben, in der Liga zu starten. Selten habe ich so viel Unsportlichkeit gesehen, schon bei Schwimmen wurde gedrängelt, gerempelt, an den Beinen gezogen, etc. Dann die Drafterei auf dem Rad – ne ne, das brauchen wir nicht. Also noch den Start in Fritzlar in zwei Wochen, dann war es das mit der Liga.Â
Dass es anders geht, sieht man ja an den kleinen Veranstaltungen: wie schön war Hochheim und auch auf das kommende Wochenende mit dem Start in Bad Zwischenahn freuen wir uns schon. Aber das ist alles nichts gegen die dann anstehende Cross Saison – das wird ein Spaß.
Zum Abschluss noch einige Bilder – aber nur von der Siegerehrung…
Und die ganze Baggage: