Aus einer Laune heraus meldeten Alex und ich uns im September für die Cross-Duathlon-DM in Östringen an. Einerseits deshalb, weil es am Samstag kein Crossrennen in der Nähe gab und Östringen in relativer Nähe liegt. Also, dann mal los.
Früh morgens gab es erst für Matthias ein Crosstrainingsrennen, für das wir zum Anfeuern an der Strecke standen. Mit dem MTB erkundeten wir dann die Lauf- und Radrunde. Alles fahrbar, sollte kein Problem werden.
Vor dem Start um 2 Uhr das übliche Einchecken, warmlaufen, Trash talken, etc. Startschuss und wir setzen uns in Bewegung. Durch ein kleines Tor am Ende des Sportplatzes ging es raus in den Wald. In einem unrhythmischen Auf und Ab ging es auf Waldwegen auf die erste von zwei Laufrunden. Manchmal Trail, manchmal Waldautobahn, alles dabei. Einlauf nach der ersten Runde auf den Sportplatz. Noch eine Runde??? Puh, ich hatte so schon genug. Egal, Kristin steht mit ihrer Glocke irgendwo und schreit mich weiter. Das Feld hat sich an dieser Stelle weit auseinander gezogen, keine Ahnung, wo ich zu der Zeit bin. Dann Einlauf in die Wechselzone. Shit, wo steht noch gleich mein Rad? Ich bin halt schon echt gaga im Kopf. Schuhe gewechselt, Helm auf, Tiffy geschnappt, runter vom Sportplatz und rein in den Wald. Der erste Kilometer geht über einen leicht bergab gehenden Trail, schön mit Schwung zu fahren – das hilft, um die Atmung wieder in den Griff zu bekommen. Dann in gefühlt wildem Zick-Zack durch den Wald und ich sehe Diana vor mir. An der zu durchfahrenden Tongrube bin ich bei ihr und ab da fahren wir zusammen.
Ich weiß nicht ganz genau, wann es zu regnen anfing, auf jeden Fall ging während des Radfahrens ein Wolkenbruch runter, der die Wege zu glitschig-rutschigen Pisten machte. Der Dreck flog uns um die Ohren (und die Augen), aber es machte Spaß!
Leider sahen wir auf der zweiten Runde einen Athleten am Streckenrand liegen, der gerade mit Herzmassage wiederbelebt wurde (später wurde uns gesagt, dass es ihm, nachdem er ins Krankenhaus gebracht wurde, den Umständen entsprechend gut ginge. Gute Besserung an dieser Stelle!). Da aber ausreichend Helfer schon vor Ort waren, fuhren Diana und ich weiter. Ein zweites und ein drittes Mal. Der Regen hörte dann auch wirklich auf.
Nach der dritten Runde hieß es: absteigen und noch einmal Laufschuhe an. Das Wasser stand in den Radschuhen. Patsch, patsch ging es in Wechselzone, wo das nächste Paar patschnasser Schuhe stand. Und wieder durch die Pforte und raus in den Wald. Nach einem guten Kilometer wollten die Beine auch wieder und die Füße waren leidlich warm. Noch einmal die Runde durch den Wald und Einlauf auf den Sportplatz. Bei Sonnenschein als wäre nichts gewesen.
Kaum in Ziel kam auch schon jemand auf mich zu: Dopingkontrolle! Alex steht daneben und zittert vor Kälte, weil er auf mich wartete und ihm dabei kalt wurde. Er drückt mir den Beutel mit meinen Klamotten in die Hand und ich gehe zur Dopingkontrolle – der ersten meines Lebens. Spannende Erfahrung, zum Glück klappt das mit dem Pipi machen schnell und ich kann auch endlich damit anfangen, mir unter der Dusche, den festgetrockneten Matsch vom Körper und den Augen zu waschen.