Heute hatte ich endlich den Termin bei meinem Onkologen. Er erklärte mir nocheinmal genau, warum er mir ebenfalls dazu rät, keine Chemo zu machen. Die endgültige Entscheidung muss nun ich treffen, wenn die Ergebnisse der heutigen Tumormarkerbestimmung vorliegen. Das wird am Freitag der Fall sein.
Ganz ehrlich bin ich mir immer noch nicht ganz darüber im Klaren, wie ich mich entscheiden soll. Einerseits bin ich natürlich froh, wenn keine Chemo gemacht werden muss, so viel Spaß hat die nun auch nicht gemacht. Auf der anderen Seite, war sie auch nicht so schlimm, dass ich sagen würde, dass übersteh’ ich nicht nochmal. Sicherlich war sie das Schlimmste, was meinem Körper je angetan wurde, aber man kann sie ganz gut überstehen, wenn man sich nicht fallen lässt. Auf der anderen Seite empfinde ich die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Therapie im Moment als viel schlimmer und das würde ja im Fall, dass keine Chemo gemacht wird, eigentlich noch zwei Jahre weitergehen (solange würde man mich monatlich kontrollieren), da ich dann ja jeden Monat die Angst haben werde, dass die Tumormarker doch wieder auffällig werden. Schließlich gibt es ja noch andere Gründe, die gegen eine Chemo sprechen, einmal ist die Gefahr bleibender Nervenschäden zwar nicht groß, aber immerhin gegeben, aber was schwerer wiegt, wenn man nun eine Chemo durchführen würde, nimmt man sich damit die Chance, bei einem erneuten Rückfall mit einer sanften Therapie zu beginnen. Dann müsste man gleich richtig fiese Geschütze auffahren, bis hin – im allerschlimmsten Fall – einer Hochdosis-Chemotherapie. Und das ist es, was ich in jedem Fall vermeiden will. Wie gesagt, am Freitag sollte ich mich entscheiden, wobei ich denke, dass ich wohl mit derWait and See strategie leben kann…
Das Wochenende war dafür ganz ok, Freitag war ich mit Julia laufen – 11km waren überhaupt kein Problem – ich wurde zwischenzeitlich sogar übermütig und dachte daran, am Sonntag beim Marathon mitzulaufen, aber ich glaube, das hätte mein Arzt nicht so lustig gefunden. Samstag dann eine Radtour mit den Vereinsjungs und Sonntag dann Marathon Zuschauen – mindestens genauso anstrengend wie selbst mitlaufen…