Nein, ich habe niemals kleine Kinder gequält, Katzen geschlachtet oder sonst irgend etwas in der Art – dennoch trifft mich anscheinend immer wieder der Worst Case.
So auch heute beim Zahnarzt. Ich hatte mich ja schon auf das schlimmste eingestellt, sprich Wurzelbehandlung im Schneidezahn – kein Spaß, aber kann man ertragen – dachte ich. Als der Arzt anfing, erfuhr ich sehr schnell, was echte Schmerzen sind – heiliges Blech! Trotz der Spritzen dachte ich, dass ich da nicht aushalte, so schlimm war das. Irgendwann, nach einer Ewigkeit mit dem Gummituch im Mund und als ich vollkommen klatschnass geschwitzt war, war der Arzt fertig und machte die Kontroll-Röntgenaufnahme – BINGO, der Nachbarzahn ist auch hinüber, sogar schlimmer. Es hat sich unter dem zweiten Schneidezahn eine fiese Entzündung gebildet, die auf die beiden Nachbarzähne ausstrahlt. Der Eckzahn hat eventuell Glück, das muss man sehen. Also, die nächste Wurzelbehandlung, doch der Zahn war dann schon so angegriffen, da hat wenigstens nix mehr weh getan. Dafür kam wohl recht viel Eiter aus dem Kiefer durch den Wurzelkanal. Ihgitt! Klingt alles so richtig lecker.
Naja, irgendwann war die Prozedur dann abgeschlossen – für heute. Man muss den Wurzelkanal wohl noch zwei oder dreimal öffnen und den Eiter ablaufen lassen. Zusätzlich muss ich die nächste Woche Antibiotika schlucken, also weiterhin absolutes Sportverbot. Der Arzt erklärte mir auch, dass diese Entzündung durchaus eine Folge der Chemotherapie sein kann, denn durch das angeschlagene Immunsystem können sich solche Entzündungen extrem gut ausbreiten. Ah ja, und weil das alles noch nicht reicht – die weitere Behandlung muss man natürlich wieder selbst zahlen, also nochmal so ca. 300 Oironen. HURRA! Und selbst dann ist nicht gesichert, dass der am stärksten betroffene Zahn gerettet werden kann, wenn ich Pech habe, muss der dann doch raus.